Bacchus - der „Göttliche“
Tatsächlich ist der Bacchus auch Name eines griechischen Weingottes - wir befassen uns hier aber mit der nicht minderinteressanten Rebsorte Bacchus. Was einen Bacchus ausmacht, wie er schmeckt, in welche Richtungen er sich, je nach Ausbau, entwickeln kann und wozu er am besten passt ist mitunter gar nicht so leicht zu definieren, genau da wollen wir aber behilflich sein.
Der Bacchus ist ursprünglich eine Züchtung zweier oder sogar dreier sehr bekannter Rebsorten. Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau bilden die Komponenten der Kreuzung. In den 70ern und 80ern erlangte die Rebsorte ihren absoluten Höhepunkt, der Boom geht seit der 90er aber stetig zurück - zu Unrecht wie wir finden. Bacchus ist eine ganz eigene Gattung - unvergleichlich und eigenständig.
Bacchus - wir stellen die Gottheit vor
Der Bacchus ist eine der wenigen deutschen Neuzüchtungen, die die Zeit überdauert haben, auch, wenn die Bestände seit vielen Jahren deutlich zurückgehen. Wie bereits erwähnt ist der Name „Bacchus“ die Anspielung auf den griechischen Gott des Weines. 1933 kam erstmals die Kreuzung aus Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau zustande, die bei Fans seit dem eine absolute Gaumenfreude darstellt.
Anbau der Götterrebe Bacchus
Die Rebe treibt sehr früh aus, eignet sich aber trotzdem hervorragend für die Weinanbaugebiete in Deutschland oder England. Trotz dessen, dass er so früh reift sammelt er eine beträchtliche Menge an Zucker - deshalb ist ein besonderes Augenmerk auf den Lesezeitpunkt zu werfen, wenn man einen frischen und trockenen Wein erzielen möchte. Außerdem ist der Bacchus empfindlich - bei zu viel Sonne droht dem Wein Sonnenbrandgefahr.
Meistens wird der Wein heutzutage trocken ausgebaut und überzeugt durch eine fantastische fruchtige Note, verbunden mit angenehmer Frische. Die Feuchtigkeit des Bacchus erinnert zu Teilen an die des Sauvignon Blanc. Für die Deutschen ist der Bacchus keinesfalls ein Wein, der auf das Abstellgleis gehört, ganz im Gegenteil! Rund 2000 Hektar widmen die Deutschen auch heute noch der Herstellung fantastischer Bacchusweine.
Bacchus - wie schmeckt „der Göttliche“
Der Bacchus ist ein hervorragender Sommerwein. Leicht und fruchtig begeistert der Bacchus vor allem mit seiner unaufgeregten Art und seinen interessanten Fruchtnoten, was ihn auch für Weinneulinge zu einem beliebten Tröpfchen machen wird. Euch erwartet ein Bouquet, dass an Blüten, Orangen und Johannisbeeren erinnert. Zeitweise gehen die Nuancen des Bacchus auch in die Richtung von Muskat oder Kümmel, was wiederum am Traminer, Muskateller oder die beliebte Scheurebe erinnert. Da der Bacchus meist wenig Säure aufweist, greift man für einen Verschnitt oft zu Rivaner um das Säureverhältnis wieder auszubalancieren. Ein Bacchus Wein ist ein hervorragender Weißwein um leichte Speisen, asiatische Küche oder auch Käsevariationen abrundet zu begleiten. Der Wein punktet aber nicht nur beim Essen, auch Solo ohne Begleitung ist der Bacchus perfekt für den lauwarmen Sommerabend geeignet!
Was erwartet euch?
Alles in allem ist der Bacchus ein unkomplizierter, leckerer Wein. Sein facettenreicher Ausbau fördert die verschiedensten Nuancen und Aromen zu Tage, er passt sowohl zu leichten Speisen, Spargel, asiatischen Gerichten oder auch einfach pur, um den Abend ausklingen zu lassen. Ein Wein, bei dem man grundsätzlich nichts falsch machen kann. Die großen Rebsorten wie Riesling, Sauvignon Blanc und Chardonnay haben ihn seit einigen Jahren bis weilen aus dem Geschäft gedrängt, wir freuen uns aber sehr, dass er nach wie vor angebaut wird. Der anfängliche Hype um den Bacchus ist zwar abgeklungen, eine kleine Fangemeinde ist jedoch geblieben und wir persönlich hoffen natürlich, dass diese auch wieder wächst!
Noch mehr...
Mehr...